Bücherei des Jahres 2026

Bücherei des Jahres 2026 © Christoph Ehrenfels

Was ist der Preis für die „Bücherei des Jahres?”

Das Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport und der Büchereiverband Österreichs richten gemeinsam einen Preis für öffentliche Büchereien aus. Die Auszeichnung als Bücherei des Jahres zielt darauf ab, die gesellschaftlich bedeutsame Arbeit der Büchereien in Österreich zu würdigen sowie vorbildliche und innovative Bibliotheksarbeit auszuzeichnen.

Der Preis wird jährlich vergeben und ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert. Es werden fünf beispielhaft arbeitende Büchereien ausgezeichnet. Das Preisgeld pro Bücherei beträgt 10.000 Euro.

Die fünf Siegerbibliotheken zur „Bücherei des Jahres 2026” waren:

(© BVÖ)

Jury

Die Entscheidung über die Auszeichnung mit dem Prädikat Bücherei des Jahres trifft eine unabhängige Jury. Die Jury setzt sich aus Büchereiexpert:innen, Autor:innen, Bibliothekar:innen und Vertreter:innen nationaler und internationaler Bibliotheksfachstellen zusammen.

Die Jury bestand in diesem Jahr aus Rob Bruijnzeels (Ministerium für Vorstellungskraft, Niederlande), Irene Diwiak (Autorin), Heinz Janisch (Autor), Cornelia Vonhof (Hochschule der Medien Stuttgart) und Ute Wödl (AK-Bibliothek Wien).

Aus der Stellungnahme der Jury:

Die Jurymitglieder waren sehr beeindruckt, dass – insbesondere in kleineren Bibliotheken – mit sehr viel Engagement, lokaler Verankerung und Kreativität qualitativ hochwertige Bibliotheksarbeit geleistet wird. Betrachtet man dies im internationalen Kontext, so kann diese Arbeit gar nicht genug gewürdigt werden. Die österreichische Bibliothekslandschaft hebt sich damit deutlich von dem derzeitigen Trend zur Zentralisierung ab. Dieser regionale und lokale Ansatz kann nur gedeihen, weil eine starke und professionelle Unterstützungsstruktur vorhanden ist, die diese Kleinteiligkeit ermöglicht und stärkt. Darauf darf Österreich mit Recht stolz sein.

Warum erhält die Stadtbücherei den Preis „Bücherei des Jahres”

Aus der Erklärung der Jury:

Die Stadtbücherei Lienz zeigt, wie Bildung, Teilhabe und kulturelle Orientierung mit klarer Haltung und Innovationsbereitschaft umgesetzt werden können. Digitale Kompetenzen werden strukturell in allen Altersbereichen vermittelt. Hervorgehoben wird das umfangreiche jährliche MINT-Festival mit über 100 Veranstaltungen. Die geplanten Maßnahmen wie erweiterte Leseförderung, Inklusionsangebote und sensorisch ruhige Zonen überzeugten die Jury zusätzlich.

Imagefilm der Stadtbücherei Lienz zur Verleihung

Produziert von Pentamedia, Graz im Auftrag des BVÖ

Verleihung

In einer Festveranstaltung haben das Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport (BMWKMS) und der Büchereiverband Österreichs (BVÖ) den Preis zum zweiten Mal verliehen.

Die Preisverleihung fand am 27. November 2025 im Veranstaltungssaal „The Sky” der TU Wien statt. In einer Atmosphäre, die Offenheit und Wertschätzung spürbar machte, bot sich nicht nur ein prachtvoller Ausblick über die Stadt, sondern auch ein spannender Einblick in die Arbeit öffentlicher Bibliotheken. Ein Festabend für Bibliotheken

Monika Aistleitner führte als Moderatorin durch den Abend und begrüßte die Gäste aus Kultur, Politik und Bibliothekswesen, darunter Theresia Niedermüller und Antonia Rahofer vom Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport (BMWKMS). BVÖ-Geschäftsführerin Ursula Liebmann hob in ihren Grußworten den unverzichtbaren Beitrag öffentlicher Bibliotheken zum gesellschaftlichen Dialog hervor.
Anschließend überbrachte Theresia Niedermüller, Sektionsleiterin für Kunst und Kultur, die Glückwünsche von Vizekanzler und Bundesminister Andreas Babler. Sie betonte die Rolle von Bibliotheken als Orte der Begegnung und Teilhabe. Ziel des Büchereientwicklungsplans des Bundes sei es, Bibliotheken aktiv zu stärken und weiterzuentwickeln.

Festrede von Theodora Bauer © Arman Rastegar / BVÖ In ihrer Festrede reflektierte die Autorin Theodora Bauer die Vielschichtigkeit öffentlicher Bibliotheken als Räume der Inspiration und Gemeinschaft. Sie berichtete von Erfahrungen aus ihrem jüngsten USA-Aufenthalt und schilderte die Seattle Central Library – einen markanten Glaskubus im Stadtzentrum – als wesentlichen Zufluchtsort für obdachlose Menschen. Bibliothekar:innen übernähmen dort zunehmend soziale Aufgaben. Bauer sprach unserer Berufsgruppe eine große Bücher- wie auch Menschenliebe zu, verband dies jedoch mit der Hoffnung, dass Bibliotheken hierzulande weiterhin ihrem eigentlichen Auftrag folgen können: Orte des Austauschs, der Vernetzung und des Nachdenkens zu sein – und nicht die letzte Masche eines brüchigen sozialen Netzes. Bibliothekar:innen im Rampenlicht

Im Anschluss wurden die Hauptprotagonist:innen auf die Bühne geladen: Als „Büchereien des Jahres 2026” wurden die Bücherei Kraubath an der Mur (Steiermark), die Stadtbücherei Lienz (Tirol), die Erlesene Bücherei Pottendorf (Niederösterreich), die Öffentliche Bibliothek Reichenthal (Oberösterreich) und die Bücherei & Spielothek Telfs (Tirol) geehrt. Sie hatten sich unter 38 Einreichungen durchgesetzt.

Die unabhängige Jury – bestehend aus Rob Bruijnzeels (Ministerium für Vorstellungskraft), Irene Diwiak (Autorin), Heinz Janisch (Autor), Cornelia Vonhof (Hochschule der Medien Stuttgart) und Ute Wödl (AK-Bibliothek Wien) – zeigte sich beeindruckt davon, dass insbesondere in kleineren Bibliotheken mit viel Engagement, lokaler Verankerung und Kreativität eine qualitativ hochwertige Bibliotheksarbeit geleistet wird.

Filmische Porträts von Penta Media boten einen lebendigen Einblick in die Arbeit der ausgezeichneten Einrichtungen. Den besten Eindruck vermittelten die engagierten Leiterinnen und eingespielten Teams der Büchereien selbst, die ihre Projekte mit großer Überzeugung präsentierten.

Den Höhepunkt des Abends bildete die Verleihung der mit jeweils 10.000 Euro dotierten Auszeichnungen durch Theresia Niedermüller, BVÖ-Vorstandsvorsitzende Marie Therese Stampfl und Ursula Liebmann. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Musikschule Hollabrunn. Bei anregenden Gesprächen klang der Abend stimmungsvoll aus.

Der Österreichische Büchereipreis, der jährlich an fünf beispielhaft arbeitende öffentliche Bibliotheken verliehen wird, ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert und wird vom Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport (BMWKMS) und dem Büchereiverband Österreichs (BVÖ) vergeben. (© BVÖ)

Galerie

Presseberichte